Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie I

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Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I des Klinikum Nordschwarzwald stellt mit seinen insgesamt 4 Stationen ein differenziertes Angebot für Behandlung unterschiedlicher seelischer und psychischer Störungen zur Verfügung. Ziel ist es, je nach bestehendem Krankheitsbild bzw. Problematik des einzelnen Patienten diesen optimal und entsprechend seiner speziellen Bedürfnisse zu behandeln (sogenannter störungs- oder auch symptombezogener Behandlungsansatz).

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I des Klinikum Nordschwarzwald, Zentrum für Psychiatrie in Calw-Hirsau, versorgt Einwohner der Stadt Pforzheim, des südlichen Landkreises Karlsruhe, im Gebiet Ettlingen und große Teile des Enzkreises im Gebiet Bretten sowie den Landkreis Calw und den Landkreis Böblingen.

In der Klinik werden Patienten vornehmlich im Alter zwischen 18 und 65 Jahren behandelt.

Das Klinikum Nordschwarzwald versorgt in der Behandlung einen sogenannten störungsspezifischen oder auch symptombezogenen Ansatz. Dies bedeutet, dass auf den insgesamt 7 Stationen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I und II unterschiedliche Krankheitsbilder behandelt werden und so gewährleistet wird, dass für die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten auch ein entsprechendes Behandlungs- und Stationsmilieu geschaffen wird. Die Behandlung basiert dabei auf den drei Grundpfeilern einer modernen, mehrdimensional integrierenden psychiatrischen Therapie, nämlich der Psychopharmakotherapie, der Psychotherapie und der Soziotherapie.

Des Weiteren werden verschiedene ergänzende Therapien wie Ergo-, Kunst-, Musik- und Bewegungstherapien vorgehalten.

Nach entsprechender Diagnostik und Festlegung der Behandlungsziele kommen therapeutische Einzel- und Gruppengespräche zum Einsatz, die nach einem individuellen Therapieplan auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten wird. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Psychoedukation der Patienten und der Angehörigen gelegt, die mit speziellen Manualen zu den jeweiligen Krankheitsbildern Informationen und Hinweise gibt mit dem Ziel, dass der Patient seine Krankheit versteht und insbesondere auch erfährt, wie er seine gesunden Ressourcen nutzen und stärken kann, um letztendlich zu seiner Genesung und Gesunderhaltung auch für die Zukunft beizutragen. Auch spezifische Therapieverfahren wie z. B. die Licht- und Wachtherapie sowie auch EKT werden bei entsprechenden Indikationen durchgeführt.

Durch den Sozialdienst der Kliniken werden auch Beratung und Unterstützung bei rechtlichen, sozialen und finanziellen Fragen gewertet. Auf Wunsch ist auch eine seelsorgerische Betreuung selbstverständlich.

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie I arbeitet mit anderen Fachkliniken des Klinikum Nordschwarzwald eng zusammen, ebenso bestehen zahlreiche Kooperationen zu weiterführenden Einrichtungen.

Auf allen Stationen werden Wahlleistungen wie Ein- und Zweibettzimmer mit Nasszellen sowie Chefarztbehandlung angeboten.

Neben den Stationen in Calw-Hirsau werden am Klinikum Böblingen 2 Stationen mit insgesamt 54 vollstationären Betten betrieben (Psychiatrisches Behandlungszentrum – PBZ). Diese Einrichtung versorgt Patienten wohnortnah in der Region Böblingen, Sindelfingen und umgebenden Gemeinden.

Die Darstellung der symptomorientierten Behandlungsinhalte erfolgt hier in verschiedenen Patientengruppen auf den beiden Stationen (sogenannte indikative Gruppen).

Stationen
Station 4B

Krisen- und Akutstation für affektive Störungen wie Depressionen, bipolare Störungen:

Gemäß dem störungsspezifischen/symptomorientierten Ansatz der Behandlung in unserem Hause bietet die Station 4B ein Behandlungsmilieu für Patienten mit Depressionen, Manien, bipolaren Störungen und ähnlichen Erkrankungen, wo das emotionale Erleben und die Verarbeitung von Emotionen beeinträchtigt sind. Dabei wird auch berücksichtigt, dass in manchen Krankheitsverläufen sowohl Eigen- und Fremdgefährdungen für den Patienten krankheitsbedingt auftreten können. Deswegen kann die Station 4B auch geschützt geführt werden, d. h. neben der intensiven personellen Betreuung ist auch die Möglichkeit zur passageren Schließung der Station gegeben.

Ziel der Behandlung ist zum einen die akute Krankheitskrise des Patienten zu stabilisieren und entsprechende eigen- und fremdgefährdende Situationen auszuräumen, zum anderen aber auch den Patienten zu befähigen, seine Krankheit zum einen zu verstehen und vor allem die Ressourcen bei sich zu erkennen, die zu einer Genesung beitragen und, im weiteren Verlauf, eine entsprechende Stabilisierung der Gesundheit aufrecht erhalten. Daher werden in sogenannten psychoedukativen Gruppen auf Station wichtige Informationen zur Krankheit, zum Krankheitsverständnis und zur Möglichkeit der Behandlung dem Patienten vermittelt. Weitere Therapieangebote sind neben Entspannungsgruppen auch psychotherapeutische Einzelgespräche sowie soziotherapeutische Maßnahmen und Angebote in Sport-, Kunst- und Musiktherapie. Auch die Bewegung und sportliche Aktivitäten, wie z. B. Nordic Walking beeinflussen den Krankheitsverlauf positiv und werden regelmäßig angeboten.

Im Behandlungsverlauf wird der Patient regelmäßig in die weiteren Planungen einbezogen. Dies gilt vor allem bezüglich der zu Beginn der Behandlung definierten Therapieziele und weitere Therapieziele im Behandlungsverlauf. Wichtig ist uns auch, dass die notwendige Weiterbehandlung rechtzeitig mit dem Patienten besprochen und erarbeitet wird, weiterführende Behandlung, z. B.  in der Tagesklinik, in Reha-Einrichtungen oder auch eine Veränderung der Wohnsituation, z. B. die Weiterbetreuung in einem betreuten Wohnen, können wichtige Bereiche sein, die mit dem Patienten zusammen organisiert werden müssen.

Station 4A

Station zur Behandlung von psychosozialen Krisen, Persönlichkeitsakzentuierungen, neurotische Erkrankungen:

Gemäß der störungsspezifischen Ausrichtung der Behandlung in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie werden auf der Station 4A Krisensituationen behandelt, die entweder durch ein belastendes Lebensereignis (Traumatisierung, Verlust eines nahen Menschen, schwere soziale Krisen) aufgetreten sind oder durch bestimmte Akzentuierungen der Persönlichkeit ausgelöst werden.

Oft stehen dabei depressive Symptome im Vordergrund, viele der Patienten sind mit dem jeweiligen Problem vollkommen überfordert oder nicht in der Lage, mit den eigenen Ressourcen mit einer Situation fertig zu werden. Entsprechend kann auch diese Station beschützt geführt werden, d. h. bei akut bestehender Eigen- oder auch Fremdgefährdung kann neben der intensiven Betreuung durch geschulte Mitarbeiter auch eine vorübergehende Schließung der Station helfen, die Lebenskrisen der Patienten zu kompensieren.

Schwerpunkt der Behandlung auf dieser Station sind gruppen- und einzelpsychotherapeutische Behandlungsangebote, daneben werden jedoch auch soziotherapeutische und pharmakotherapeutische Behandlungsangebote vorgehalten.

Bestimmte Erkrankungsbilder, die die emotional instabile Persönlichkeitsstörung (sogenannte Borderlinestörung) werden mit Modulen spezifischer Behandlungsverfahren betreut, angewandt wird die dialektisch behaviorale Therapie nach Linehan (DBT).

Ziel in der Behandlung ist es, bei den jeweiligen Patientin die vorhandenen gesunden Ressourcen zu stärken und dem Patienten zu vermitteln, wie er selbst zu seiner Genesung und auch zukünftigen Stabilisierung beitragen kann. Entsprechend wird regelmäßig mit dem Patienten der Behandlungsverlauf besprochen, dazu gehört auch das Erreichen von Behandlungszielen und die Benennung weiterer Behandlungsziele.

Auch die Entlassplanung und die Planung der weiteren Versorgung ist wichtiger Inhalt der Arbeit mit und an dem Patienten.

Station 3B

Station zur Behandlung von depressiven Störungen, bipolaren Erkrankungen:

Die Station 3B behandelt Patienten mit bekannten Depressionen, bipolaren Erkrankungen und ähnlichen, verwandten Störungen. Die Station ist eine offene Station, d.h. die Patienten sind absprachefähig und tragen durch eigene Motivation und Anstrengungen in den Therapien zu ihrer Genesung bei. Entsprechend den zu behandelnden Störungsmustern stehen dabei sowohl psychotherapeutische Einzel- und Gruppenangebote, Psychoedukationsgruppen sowie Entspannungsgruppen, die auf der Station selbst angeboten werden, zur Verfügung. Ziel ist es vor allem, dass der Patient seine Erkrankung verstehen, die Umstände und Auslöser, die zu der Erkrankung geführt haben, erkennt und insbesondere lernt, für die aktuell Situation zur Genesung selbst und auch weiterführend nach der Entlassung entsprechende Verhalten und Haltungen kennenzulernen (wie z. B. Achtsamkeit), die dann zukünftig dazu beitragen, seinen gesundheitlichen Zustand langfristig zu stabilisieren.

Regelmäßig werden mit dem Patienten dabei der Behandlungsverlauf und die Inhalte besprochen, insbesondere auch das Erreichen der Behandlungsziele und mögliche weitere Behandlungsziele. Auch an der Planung der Weiterversorgung nach der Entlassung wird der Patient intensiv beteiligt, insbesondere das Erkennen einer eigenen Rückfallvermeidungsstrategie ist Ziel jeder durchgeführten Therapie. Die Station 3B arbeitet eng mit der Station 4B (siehe dort) zusammen.

Station 3A

Offene Behandlungsstation für psychosoziale Krisen, neurotische und persönlichkeitsnahe Störungen:

Die Station 3A arbeitet konzeptionell eng mit der Station 4A (siehe dort) zusammen. Auf der Station werden Patienten behandelt, die trotz ihrer Erkrankung in der Lage sind, durch Nutzung gesunder Ressourcen intensiv zur Behandlung und zur Stabilisierung beizutragen. Im Mittelpunkt des Behandlungsangebotes stehen dabei psychotherapeutische Gruppen- und Einzelgespräche, Psychoedukationsgruppen sowie Entspannungstherapien. Auch weiterführende Therapien wie Kunst-, Ergo- und Musiktherapie sowie Sport und Bewegung ergänzen das Behandlungsspektrum. Spezifische Erkrankungen, wie z. B. die emotional instabile Persönlichkeitsstörung (Borderline-Störung) werden mit Modulen spezifischer Behandlungsverfahren betreut. Angewendet die dialektisch behaviorale Therapie nach Linehan (DBT).

Regelmäßig wird mit dem Patienten über den Behandlungsverlauf gesprochen, wobei das Erreichen der Behandlungsziele und das Erkennen neuer Behandlungsziele ebenso wichtig ist wie das Erkennen der notwendigen Weiterbehandlungen nach Entlassung und eigene Erkenntnisse zu der Frage, was der Patient selbst zur Stabilisierung seines Gesundheitszustandes, auch nach Entlassung beitragen kann. Falls die Weiterbehandlung in Rehabilitationseinrichtungen oder auch eine Änderung der Wohnsituation notwendig ist, z. B. die Weiterbetreuung in einem betreuten Wohnen, wird der Patient hier von den Therapeuten und insbesondere von den Sozialberatern der Klinik unterstützt.

Therapieangebote
Arbeitstherapie
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie I

Als produktorientierte Therapieform bietet Ihnen die Arbeitstherapie die Möglichkeit, Ihre Arbeitsfähigkeit zu verbessern und eine Arbeitsperspektive zu entwickeln. So wird Ihnen der Übergang in eine Rehabilitationsmaßnahme und die berufliche Wiedereingliederung erleichtert.

Elektrokrampftherapie

Die Elektrokrampftherapie (EKT) ist ein bewährtes und etabliertes Stimulationsverfahren.

Entspannungstherapien

Entspannungstherapien

Ergotherapie
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie I

Ergotherapie unterstützt und begleitet Sie dabei, Ihre Handlungsfähigkeit im Alltag und Ihre Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe wiederzuerlangen und so Ihre Lebensqualität zu verbessern.

Kunsttherapie
Kunsttherapie

Die Kunsttherapie ist eine handlungs- und ressourcenorientierte Form der Psychotherapie. Das künstlerische Arbeiten ist Medium des therapeutischen Prozesses.

Pflegetherapie
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie I

Pflegetherapeutische Angebote werden in Einzel- und Gruppenangebote unterschieden. Die Gruppenangebote unterliegen einer weiteren Differenzierung in gemeinschafts- und patientenzentrierte Gruppen. Allen gemeinsam ist, dass sie durch die milieutherapeutischen Ziele der Partizipation, der Kommunikation, des sozialen Lernens und des Lebens in der Gemeinschaft gekennzeichnet sind (Rakel & Lanzenberger, 2009).

Pharmakotherapie
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie I

Die medikamentöse Behandlung mit sogenannten Psychopharmaka gehört bei vielen psychiatrischen Erkrankungen zu den bewährten und etablierten Therapieverfahren.

Physiotherapie
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie I

Seit es eine Heilkunde gibt, wird Bewegung als Heilmittel für Kranke oder Verletzte angewendet. Das Wissen um den Wert des Heilmittels "Bewegung und Massage" war auch den ältesten Kulturvölkern überall auf der Welt bekannt.

Psychotherapie
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie I

Psychotherapie ist zentraler Bestandteil der Behandlung seelischer Erkrankungen, die oft in Kombination mit medikamentöser Therapie und psychosozialer Hilfestellung eingesetzt wird.

Sozialberatung
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie I

Das Beratungsangebot der Sozialberatung ist wesentlicher Teil der Behandlung in unserem Hause. Qualifizierte Mitarbeiter beraten Sie in psychosozialen Fragestellungen und unterstützen bei der Entwicklung von Perspektiven nach dem Klinikaufenthalt.

Soziales Kompetenztraining
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie I

Psychische Erkrankungen sind häufig auch mit massiven sozialen Beeinträchtigungen verbunden sind. Die Stärkung sozialer Kompetenzen spielt deshalb in der Behandlung vieler psychischer Erkrankungen eine wichtige Rolle.

Sport- & Bewegungstherapie
Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie I

Die Therapieangebote der physikalischen Therapie, Physiotherapie und Sporttherapie sind ganzheitlich ausgelegt.