
Bei bipolaren Störungen treten neben den depressiven Phasen auch sogenannte manische Phasen auf. Die manischen Phasen zeichnen sich durch eine deutlich gehobene Stimmung und einen erheblich vermehrten Antrieb aus.
Die Diagnose einer bipolaren Störung setzt sowohl bei den depressiven als auch bei den manischen Symptomgruppen eine ausreichende Schwere und Dauer der jeweiligen Symptome voraus. Manische Episoden beginnen häufig abrupt, dauern im Mittel vier Monate, depressive Episoden entwickeln sich häufig langsamer und dauern im Mittel sechs Monate. Charakteristischerweise erfolgt zwischen den Krankheitsphasen eine vollständige Besserung.
Krankheitsepisoden werden häufig durch Belastungen ausgelöst. Es gibt jedoch viele wissenschaftliche Hinweise darauf, dass die bipolare Störung überwiegend auf genetischen Ursachen beruht.
Die Verläufe sind individuell sehr unterschiedlich. In der Behandlung hat sich die Gabe von sogenannten Stimmungsstabilisierern, z.B. Lithium, bewährt. Die Vermittlung eines Krankheitsmodells durch Psychoedukation und die Entwicklung individuell passender Bewältigungsstrategien für Belastungssituationen spielen eine wesentliche Rolle in der längerfristigen Behandlung. Bei der Akutbehandlung zu Beginn einer Krankheitsepisode stehen die symptomatische Entlastung durch die medikamentöse Therapie und das therapeutische Milieu im Vordergrund.
Sowohl schwere Manien als auch langdauernde Depressionen können zu erheblichen sozialen Schwierigkeiten führen, wie z.B. Verlust des Arbeitsplatzes, Verschuldung, Partnerverlust. Deshalb sind auch hier soziale Klärung und Unterstützung wesentlicher und wichtiger Bestandteil unserer Behandlung.
Ziel der Behandlung muss immer die Vermeidung von Krankheitsrückfällen mit allen ihren Folgeschäden sein.