
Etwa ein Drittel aller erwachsener Menschen der Bundesrepublik Deutschland leiden an Störungen des Schlafes bzw. an den Auswirkungen eines nicht erholsamen und gesunden Schlafes.
Schlafstörungen sind häufig und haben unterschiedliche Ursachen. Zunächst können wie auch immer hervorgerufene Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus oder eine Nichtbeachtung der sog. Schlafhygiene das Wohlbefinden der Betroffenen tagsüber erheblich beeinträchtigen. Weitere Ursachen des gestörten Schlafes und seiner Folgen können aber – neben einer ungeeigneten Medikation - auch im Bereich der Atemwege (obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom) zu finden sein oder durch Bewegungsstörungen (periodische Bewegungen im Schlaf) bzw. Störungen der optimalen Synchronisation des Gehirns (z. B. Schlafwandeln) hervorgerufen sein.
Die Aufgabe der Schlafmedizin ist es, bei relativ einförmigen Beschwerden des Patient*innen wie „Schlafstörung“, „(Tages-) Müdigkeit“, „unerholsamen Schlaf“ o.ä. über eine adäquate Diagnostik die dahinterstehenden Ursachen festzustellen. Das Schlaflabor liefert dabei die Untersuchungen der entsprechenden körperlichen Funktionen, die im Schlaf zu messen sind.
Im Vorfeld der apparativen Diagnostik steht zunächst einmal eine differenzierte Befragung der Patient*innen, die meist in einem ambulanten Termin und ergänzend mittels bestimmter Fragebogen durchgeführt wird.
In der zweiten Stufe der Diagnostik werden dann alle ambulant durchführbaren Voruntersuchungen durchgeführt, wie z. B. die Screening-Untersuchung auf das mögliche Vorliegen eines Schlaf-Apnoe-Syndroms (Atempausen im Schlaf, meist verbunden mit intensivem Schnarchen). Der oder die Patient*in bekommt das Messgerät mit nach Hause und schläft während der Untersuchung daheim im eigenen Bett.
In der eigentlichen Untersuchung im Schlaflabor des Klinikums werden dann über Nacht eine Vielzahl von Messwerten abgeleitet. Insbesondere die im EEG gemessenen Hirnströme geben über Schlaftiefe, Schlafdynamik und Schlafqualität Aufschluss; dazu erfolgt eine Aufzeichnung u.a. von EKG, Körperlage, Muskelspannung, Augenbewegungen, Atembewegungen von Brustkorb und Bauch, Atemfluss durch Mund und Nase sowie Sauerstoffsättigung im Blut.
Nach Zusammentragen und Auswertung aller Informationen wird dann in einem abschließenden Arztgespräch mit dem oder der Patient*in über die gestellte Diagnose sowie die Möglichkeiten der Therapie gesprochen. Einige der Therapieansätze können direkt im Schlaflabor (z. B. Einstellung auf eine „Atemmaske“) durchgeführt werden. Aus der Diagnostik resultierende medikamentöse oder verhaltenstherapeutische Empfehlungen werden mit den Patient*innen eingehend erörtert und den einweisenden bzw. ambulant weiterbehandelnden Ärzten im abschließenden Bericht empfohlen.