
Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie in Böblingen wird unterteilt in einen ambulanten, teilstationären sowie stationären Bereich mit einer Station für Kinder vom 4. bis zum 14. Lebensjahr (13 Betten) und einer Jugendstation (14 Betten) sowie einer Tagesklinik (24 Plätze).
Die Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie wird unterteilt in einen ambulanten und stationären Bereich mit einer Station für Kinder vom 4. bis zum 14. Lebensjahr (13 Betten) und einer Jugendlichenstation (14 Betten) vom 15. bis zum 18. Lebensjahr. Die Stationen werden in der Regel offen geführt, sie sind (auf entsprechender rechtlicher Grundlage) bedarfsweise schließbar bei nicht glaubwürdiger Distanzierung gegenüber eigen- und fremdgefährdendem Verhalten. Darüber hinaus verfügen wir derzeit über 24 tagesklinische Behandlungsplätze sowie eine Institutsambulanz an den Standorten Weil der Stadt, Pforzheim und Böblingen. Die Abteilung ist seit dem 1. November 2021 akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Ulm.
Als Grundaufgabe sieht die Klinik die Basisversorgung aller kinder- und jugendpsychiatrischen Störungsbilder für die Kreise Calw, Böblingen, Enzkreis, Pforzheim, Ludwigsburg und Freudenstadt. Die Notfallversorgung übernimmt die Klinik für die Kreise Calw, Böblingen (außer Böblingen-Süd, das von Tübingen versorgt wird), Enzkreis, Pforzheim und Ludwigsburg-West (Ludwigsburg-Ost wird vom Klinikum Weissenhof, ZfP Weinsberg versorgt).
Wir sehen uns verantwortlich für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und bei Bedarf auch Vermittlung einer Nachsorge.
Diagnostisch klären wir mögliche organische Ursachen psychiatrischer Symptome oder von Verhaltensauffällgikeiten mittels EEG und MRT ab.
Im psychiatrisch-psychologischen Bereich stehen uns zahlreiche psychodiagnostische Verfahren zur Verfügung, welche beispielsweise den Leistungsbereich, die Persönlichkeit, emotionale Befindlichkeit, individuelle Entwicklung und die Familie erfassen.
Des Weiteren führen wir fachspezifische Begutachtungen durch.
Die psychotherapeutische Behandlung unserer Patient*innen ist individuell und bedarfsorientiert. Wir arbeiten verhaltenstherapeutisch, tiefenpsychologisch /analytisch und systemisch. Im Rahmen der multimodalen kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlung bieten wir darüber hinaus Musik-, Kunst- und Sportherapie im Einzel- und Gruppensetting an. Zusätzlich bestehen berufsgruppenübergreifende Therapieangebote u.a. zur Förderung der Körperwahrnehmung, sozialen Kompetenz sowie des Erwerbs von Fertigkeiten zur Emotionsregulation (sog. START-Gruppe).
Die medikamentöse Behandlung von Kindern und Jugendlichen rundet gemeinsam mit der in der Tagesklinik und auf den Stationen durch die Mitarbeitenden des Pflege- und Erziehungsdienstes sichergestellten Milieutherapie das Therapiespektrum ab. Dies bedeutet auch, dass jedes Kind / jeder Jugendliche auf Station zwei Betreuende zur Seite gestellt bekommt, die in allen Belangen seine Hauptansprechpartner*innen sind, zusätzlich zu den fest ernannten Betreuenden noch jeweils einen Betreuenden pro Schicht.
Das Angebot wird durch eine staatliche Klinikschule ergänzt, die den Unterricht bei längeren Behandlungen sicherstellt.
An Wochenenden und Feiertagen können in Absprache mit den Eltern/Sorgeberechtigten Belastungserprobungen im häuslichen Umfeld stattfinden. Besuchsregelungen werden individuell vereinbart.
Durch die intensive Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen wie z. B. Erziehungsberatungsstellen, Jugendämtern, Schulen, Gerichten, Heimen oder Rehabilitationseinrichtungen versuchen wir, verantwortungsvoll und umfassend für eine Integration unserer Patient*innen in die Gemeinschaft zu sorgen.
Auf unserer Jugendstation werden in der Regel Jugendliche ab dem 15. Lebensjahr behandelt. Hier sind kurze stationäre Aufenthalte zur Krisenintervention mindestens ebenso häufig wie längerfristige Behandlungen schwerer kinder- und jugendpsychiatrischer Erkrankungen. Im therapeutischen Alltag spielt das Training der sozialen und alltagsbezogenen Kompetenzen unserer Patient*innen eine tragende Rolle. Ebenso wichtig ist uns die Förderung der altersangemessenen Autonomieentwicklung der uns anvertrauten Jugendlichen.
Kinder- und jugendpsychiatrisch Behandlungsbedürftige Kinder bis zum Eintritt ins Teenageralter werden auf unserer Kinderstation intensiv in der Strukturierung ihres therapeutischen Alltags begleitet. Hierbei ist es uns wichtig, dass insbesondere das kindliche Bedürfnis nach einem umfassenden Behütetsein, aber auch Ausgelassen-Sein-Dürfen im Spiel, wenn möglich nicht zu kurz kommt.