
Die Klinik für Suchtmedizin umfasst neben 3 Stationen im ZfP Calw - Klinikum Nordschwarzwald die suchtmedizinischen Tageskliniken in Böblingen und Pforzheim. Damit stehen 64 vollstationäre und 36 teilstationäre Behandlungsplätze zur Verfügung. Die Arbeit in der Klinik für Suchtmedizin entspricht den Regeln des niederschwelligen qualifizierten Entzuges und richtet sich nach den Leitlinien der Fachgesellschaften.
Niedrigschwelliger Zugang bedeutet, dass wir auf eine Motivationsprüfung unserer Patient*innen bewusst verzichten. Krankheitseinsicht und die Inanspruchnahme weiterführender Therapieangebote sind wesentliche Ziele unseres Behandlungsangebotes. Sie steht somit allen Suchtkranken offen, bei denen eine stationäre Entzugsbehandlung notwendig und sinnvoll ist die freiwillig zur Aufnahme kommen (Ausnahmen: Voraussetzungen nach Psychisch Kranken-Hilfe-Gesetz oder § 1906 BGB) die bereit sind, von Suchtmitteln zu entziehen die sich bereit erklären, die Stationsordnung einzuhalten und auf Gewalt zu verzichten
Wir arbeiten mit allen Kooperationspartner*innen der Suchthilfenetze unseres Einzugsgebietes, den niedergelassenen Ärzt*innen und Krankenhäusern sowie allen Krankenkassen zusammen.
Die qualifizierte Entzugsbehandlung in unserer Klinik wird von den Krankenkassen bezahlt und dauert im vollstationären Bereich ca. 21 Tage bei der Alkoholabhängigkeit und bis zu 28 Tage bei der Abhängigkeit von illegalen Substanzen.
In den Tageskliniken wird von den Krankenkassen ein Aufenthalt bis zu 6 Wochen bezahlt.
Die Behandlung bei uns ersetzt nicht die überwiegend von den Rentenversicherungsträgern finanzierte Entwöhnungsbehandlung.
Die selbstbestimmte Aufnahme wirkt sich positiv auf die Nachhaltigkeit ihres Erfolges aus. Wir wünschen uns daher, dass für eine Regelbehandlung die Terminvereinbarung durch die Patient*innen selber erfolgen. Wir sind um eine zeitnahe Aufnahme bemüht.
Die reguläre Entzugsbehandlung von Substitutionsmitteln wird im ZfP Calw nicht durchgeführt. Wir nehmen opiatabhängige Patient*innen zur Krisenintervention und Entzug sowie substituierte Patient*innen zu Teilentzügen von Alkohol- oder Medikamentenbeikonsum auf.
Die qualifizierte Entzugsbehandlung geht über die körperliche Entgiftung hinaus. Im Einzelnen beinhaltet sie:
- Überwachung und Therapie körperlicher Entzugssyndrome
- Diagnostik und Therapie der Abhängigkeitserkrankung einschließlich körperlicher und psychischer Begleiterkrankungen
- Psychotherapeutische Begleitung im Entzug
- Vermittlung klarer Regeln und Strukturen auf der Station
- Vermittlung handlungsrelevanter Informationen über die Abhängigkeitserkrankung und ihre Bewältigung
- Förderung von Krankheitseinsicht durch psychoedukative Einzel- und Gruppengespräche
- Hilfestellung bei der Regelung sozialer Probleme
- Angehörigenarbeit in Form von Paar- und Familiengesprächen
- Kontaktaufnahme zu Suchtberatungsstellen, -fachkliniken und –selbsthilfegruppen
- Vermittlung in weiterbehandelnde suchttherapeutische Einrichtungen
Männer und Frauen aus dem Einzugsgebiet des ZfP Calw im Alter zwischen 18 – 65 Jahren mit einer Abhängigkeitserkrankung von legalen oder illegalen Suchtstoffen.
Zuweisung
Bitte vereinbaren Sie einen Aufnahme-Termin. Wir bemühen uns um die rasche Aufnahme. Tel: 07051-586-2525 Montag – Freitag 10 – 12 Uhr.
Darüber hinaus nehmen wir Patient*innen notfallmäßig auf
Wir arbeiten eng mit psychosozialen Beratungsstellen, suchttherapeutischen Rehabilitationskliniken, Selbsthilfegruppen, den Kostenträgern und behandelnden Ärzt*innen zusammen.
Für den regulären Entzug von Substitutionsmitteln wie Methadon und Subutex wenden Sie sich bitte an die anderen ZfPs in Baden-Württemberg. Bei Bedarf unterstützen wir Sie hierbei.
- Die körperliche Entgiftung und Behandlung der Entzugssymptome
- Förderung der Krankheitseinsicht
- Entwicklung der Veränderungsmotivation
- Mitbehandlung körperlicher und psychischer Erkrankungen im Rahmen einer psychiatrischen Station
- körperliche und seelische Stabilisierung,
- Erarbeitung eines Krankheitsverständnisses
- die Einleitung der Weiterbehandlung nach der Entlassung
Die Motivationsgruppe ist eine 3-wöchige individuell orientierte suchttherapeutische Behandlung. Sie beinhaltet intensive gruppentherapeutische Gespräche und bei Bedarf Einzelgespräche sowie fachtherapeutische Angebote wie Musik-, Ergo- und Sporttherapie.
Eine Behandlung ist auch für schwer mehrfach geschädigte Alkohol- und Medikamentenabhängige möglich. Hierbei liegt der Behandlungsschwerpunkt auf Vermittlung von sozialer Kompetenz und Hilfe im Alltag.
Zu dem multiprofessionellen Team gehören Ärzt*innen, Pflegefachkräfte, Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen unterstützt durch Ergo- Musik- und Sporttherapeut*innen.
Alkohol- und Medikamentenentzug
Auf der SUCHT1 finden sich 27 Plätze für den Alkohol- und Medikamentenentzug.
Das Behandlungsangebot
Die körperliche und seelische Behandlung erfolgt gleichzeitig. In der Phase der körperlichen Entgiftung umfasst die Behandlung die vollstationäre Überwachung des Entzugssyndroms, die schonende Medikamentengabe sowie die notwendige somatische Diagnostik und Mitbehandlung von Folgeerkrankungen. Darüber hinaus werden in der fachpsychiatrischen Behandlung seelische Erkrankungen diagnostiziert und behandelt.
In der körperlichen Stabilisierungsphase unterstützen wir Betroffene und ihre Angehörigen, Einstellungen zur Erkrankung zu verändern, eine eigene Motivation zur Abstinenz aufzubauen und Zuversicht zur Veränderung zu festigen. Wir arbeiten in Gruppen sowie bei Bedarf in Einzelgesprächen. Fachtherapeutische Angeboten wie Musik-, Ergo und Sporttherapie sind wichtige Säulen in der Behandlung. Hilfestellungen bei dringenden sozialen Fragen werden gegeben. Auf der Station besteht die Möglichkeit, Selbsthilfegruppen kennen zu lernen und Kontakte für die Zeit nach der Entlassung zu knüpfen.
Die Behandlung dauert bis zu 21 Tage.
Die TIMEOUT mit 15 Plätzen ist auf den Entzug von Cannabis und Designerdrogen spezialisiert.
Bedingungen für eine stationäre Aufnahme sind die Bereitschaft zum Entzug von allen Suchtmitteln und die Anerkennung der Stationsordnung.
Das Behandlungskonzept der Station umfasst eine somatische und psychiatrische Diagnostik und Behandlung, psychotherapeutische Begleitung, sowie soziale Hilfestellungen und Freizeitangebote. Ergänzt wird dies durch fachtherapeutische Angebote wie Musik-, Ergo- und Sporttherapie. Die Behandlungsdauer ist einzelfallbezogen und beträgt bis zu vier Wochen.
Die Station AP1 mit 25 Betten wurde 2015 eröffnet und führt neben Alkohol- und Medikamentenentzügen Entgiftungen von politoxikomanen Patient*innen sowie Krisenbehandlungen durch. Die Behandlungen richten sich nach den Regeln des qualifizierten Entzugs sowie den Leitlinien der Fachgesellschaften.