
Psychotische Störungen sind Erkrankungen, die die Wahrnehmung der/des Patient*in komplex beeinflussen und verändern. Die Folge davon ist, dass die Betroffenen ihre Realitätseinschätzung auf die veränderten Wahrnehmungen abstimmen, was zu massiven Problemen mit der Umwelt führen kann.
Menschen mit psychotischen Störungen, insbesondere auch Menschen mit Erkrankungen aus dem sogenannten schizophrenen Formenkreis, versuchen, ihre komplex veränderten Wahrnehmungen in ihre eigene Realität und Identifikation abzubilden. Ein großes Problem besteht darin, dass Menschen mit psychotischen Symptomen in ihrer Umwelt nicht verstanden werden. Dies führt zu Konflikten, was am Ende häufig die Einweisung in eine psychiatrische Klinik zur Folge hat.
Ziel einer Behandlung ist es daher, dem betroffenen Menschen die stattgehabten Veränderungen zu erklären und diese zu relativieren, was Grundvoraussetzung von Krankheitseinsicht und Behandlungsbereitschaft ist.
Nicht selten erleben sich die betroffenen Menschen als nicht krank und wehren die bloße Feststellung der Umwelt, dass sie „verrückt“ bzw. krank seien, ab. Gelingt es ihnen aber, die Veränderung als seelische Störung, als Erkrankung zu verstehen und damit ein eigenes Krankheitsverständnis zu entwickeln, ändert dies die Prognose auch im langfristigen Verlauf erheblich. Den meisten dieser Patient*innen gelingt es dann, mit der notwendigen Behandlung „ihre Krankheit“ zu verstehen und auch zu kontrollieren.
Das angebotene Behandlungskonzept ist damit jeweils auf die Säulen
- Psychoedukation (Verständnis des Krankheitsbildes und der Möglichkeiten, dieses zu behandeln)
- Medikamentöse Behandlung (Stabilisierung und Balancierung des physiologischen Botenstoffsystems des Gehirns) und
- Stärkung und Entwicklung eigener gesunder Ressourcen, also individueller Möglichkeiten, den eigenen Gesundheitszustand zu stabilisieren und auch einem Wiederauftreten akuter Krankheitsphasen entgegen zu wirken
aufgebaut.